Ihr Traum von der Freiheit gibt ihr die Kraft. Rahaf Mohammed Alqunun (18) hat den Mut, aus ihrer saudischen Familie zu entkommen. Während eines Familienurlaubs flieht sie und verbarrikadiert sich in einem Hotel am Flughafen von Bangkok.
„Ich will mit den UN reden und ich will Asyl!“ ruft sie immer wieder durch die Tür. Sie will unter keinen Umständen zurück nach Saudi-Arabien. Sie fürchtet, ihre Familie werde ihr etwas antun. Sie wird häufig geschlagen, monatelang eingesperrt und soll gegen ihren Willen verheiratet werden.
Anderen gelingt die Flucht nicht, sie erhalten Haftstrafen wegen „Ungehorsam gegenüber dem männlichen Vormund“ oder kommen in Erziehungsheime. Frauen dürfen weder reisen, studieren, heiraten oder einen Arzt aufsuchen ohne Genehmigung von Ehemnann, Bruder oder Vater. Für Heirat gibt es kein gesetzliches Mindestalter. Eine Großmutter muss ihrem Enkel gehorchen, eine verwitwete Frau ihrem minderjährigen Sohn. Zahlreiche Frauenrechtlerinnen sind inhaftiert, werden gefoltert und sexuell misshandelt.
Rahaf wurde nicht zurückgeschickt, wie von der Familie gefordert. Mithilfe des UN-Flüchtlingshilfswerks konnte sie in Kanada ein neues Leben beginnen